Gestern erklärte der japanische Finanzminister, dass die Regierung in die "ungewöhnlichen" Wechselkursbewegungen eingreifen werde. Heute wurden die Protokolle der Zinssitzung der Bank von Japan im Oktober veröffentlicht, die eine Zinserhöhung und die Erwartung weiterer Zinserhöhungen betonen. Nach vielen Bemühungen ist es gelungen, den USD/JPY-Wechselkurs auf etwa 155,8 zu senken, was jedoch immer noch nicht ausreicht. Ein Wert über 155 ist eine empfindliche Marke, bei der die japanische Regierung gezwungen ist, einzugreifen. Der Wechselkurs muss unter 155 gedrückt werden, damit die japanische Regierung aufhört, verbal einzugreifen. Für die japanische Regierung und die Bank von Japan liegt der komfortabelste Bereich für den Yen-Wechselkurs bei etwa 140-155. In diesem Bereich wird kein Eingriff vorgenommen, aber sobald dieser überschritten wird, sind verbale oder politische Eingriffe erforderlich. Persönliche Analyse: Angesichts der derzeitigen Kombination aus Zinserhöhung des Yen + verbalem Eingreifen + schwachem USD könnte das Ziel Japans darin bestehen, den Yen-Wechselkurs unter 150 zu drücken und den Bereich von 140-150 aufrechtzuerhalten! Hauptsächlich, um zu verhindern, dass eine zu schnelle Abwertung der Währung zu einer zu starken importierten Inflation führt, und um die Fiskalpolitik besser mit der wirtschaftlichen Steuerung in Einklang zu bringen. Wenn der Yen sich stärkt, wirkt sich das auf den Handel aus, begünstigt Importe und ist nachteilig für Exporte, was einige Schlüsselindustrien im Ausland dazu anregen könnte, die Produktion in die USA zu verlagern. Für die Finanzen wird ein starker Yen internationale Kapitalströme zurück nach Japan ziehen, was möglicherweise zu einer Reduzierung des Anteils an Auslandsinvestitionen (wie USD-Vermögenswerten) führen könnte. Für den US-Aktienmarkt begünstigt dies hochwertige Aktien, die Investitionsrichtung tendiert eher defensiv. Wenn der Yen jedoch zu schnell aufwertet, könnte dies den Arbitrage-Spielraum verringern und die Renditen japanischer Staatsanleihen beschleunigt nach oben treiben, was nachteilig für hochbeta oder preissensible Aktien sein könnte, wie z.B. Technologieaktien und Aktien neuer Industrien.