Ein eindringliches Trench-Foto von der Schlacht von Flers–Courcelette im September 1916 zeigt einen schockierten Soldaten, der ins Nichts starrt, sein Gesichtsausdruck offenbart die unsichtbaren Wunden der Somme. Endlose Artilleriebeschüsse, ständige Gefahr und unerbittlicher Lärm trieben Tausende von Männern über die Grenzen der menschlichen Belastbarkeit. „Granatenschock“, wie es damals genannt wurde, hinterließ bei Soldaten Zittern, Verwirrung, Lähmungen und wiederkehrende Albträume – Symptome, die wir heute als schwere psychologische Traumata erkennen. Zu dieser Zeit missverstanden viele Kommandeure diese Zusammenbrüche als Schwäche oder Feigheit. Einige Männer, die unter Granatenschock litten, wurden vor ein Kriegsgericht gestellt oder sogar hingerichtet, ein tragisches Spiegelbild davon, wie wenig über Kampfstress bekannt war. Obwohl die Schlacht für den ersten Einsatz von Panzern und die Eroberung mehrerer Dörfer in Erinnerung bleibt, gelang es nicht, einen entscheidenden Durchbruch zu erzielen. Was sie hinterließ, war eine kraftvolle Erinnerung daran, dass der Krieg den Geist ebenso tief vernarbt wie den Körper.