Vor drei Jahren hat ein unbekannter Meister für mich das Orakel gelegt und mit tiefer Stimme gesagt: „Drei Jahre später wird dir der Himmel ein Leben voller Ruhm und Reichtum schenken.“ Ich habe leise gelacht und mir gedacht: Wenn das wirklich vom Schicksal bestimmt ist, dann werde ich genau das Gegenteil tun. Jeden Abend betrinke ich mich, spiele nach dem Trinken Spiele und mache die ganze Nacht durch; ich arbeite nicht, habe keinen Kontakt zu anderen, kaufe kein Lotto und lasse keine einzige Gelegenheit aus. Ich lebe mein Leben in völliger Trägheit, wie ein Haufen absichtlich vor das Schicksal geworfener Müll, nur um zu testen – wird es mir, egal wie sehr ich mich selbst zerstöre, trotzdem den Ruhm und Reichtum aufdrängen? Am Morgen des letzten Tages der dreijährigen Frist wache ich mit einem Kater auf, mein Kopf dröhnt, ich taumle zur Tür. Der kalte Wind schneidet wie ein Messer herein. Ich blinzele und schaue hinaus – vor jedem Gebäude in der Wohnanlage prangt ein grellrotes, auffälliges Wort: Abriss. In diesem Moment verstand ich.