Ich saß 35 Minuten an diesem See und mir ist gerade aufgefallen, dass ich das tun kann, aber die meisten Menschen können es nicht. Ich habe Leute vorbeigehen sehen. Einige von ihnen hielten an, schauten für vielleicht 30 Sekunden auf das Wasser, zogen ihr Handy heraus, machten ein Foto und gingen weiter. Einige hielten nicht einmal an, während sie filmten, während sie gingen. Als bräuchten sie einen Beweis, dass sie hier waren, aber sie wollten eigentlich nicht hier sein. Ein Typ stand vielleicht eine Minute um mich herum, aber er schaute dreimal auf sein Handy und ging dann auch. Das Wasser war ihm wohl zu langsam, schätze ich. Und dann traf es mich. Das ist die gleiche Energie, die die meisten von uns ins Leben bringen. Wir können nicht mit einem Moment sitzen und ihn genießen. Wir schauen uns Dinge an, halten sie schnell fest und machen weiter, bevor wir tatsächlich etwas erlebt haben. Wenn du nicht länger als 2 Minuten auf Wasser schauen kannst, ohne unruhig zu werden, was sagt das über dein Leben aus? Ich bin jetzt lange genug hier, um Dinge zu bemerken, die ich zuerst übersehen habe. Hier gibt es eine kaputte, verrostete Brücke, die ich beim ersten Mal nicht gesehen habe. Ein Typ fischt die ganze Zeit an derselben Stelle. Eine Gruppe von Freunden sitzt in einiger Entfernung von mir und genießt ihre Zeit. Schau, wir bewegen uns zu schnell, um zu sehen, was tatsächlich vor uns ist. Jeder Moment muss irgendwohin führen. Alles muss Inhalt haben. Wir haben vergessen, dass das echte Leben Stille hat. Diese Strecken, in denen NICHTS passiert, außer dass sich alles darunter verändert. Als ich ging, machte ich ein Foto von diesem See. Aber ich weiß, dass es nicht zeigen wird, was ich gesehen habe. Denn was ich sah, erschien erst, nachdem ich aufgehört hatte, es interessant machen zu müssen.